Bauen mit Holz, dem nachwachsenden Baustoff mit Zukunft
Projekt # 02/14
Bauen mit Holz, dem
nachwachsenden Baustoff mit Zukunft
Während der Holzbau bei der Planung und Erstellung von Einfamilienhäusern und im landwirtschaftlichen Bauen schon seit langer Zeit zu den geläufigen Bauweisen zählt, ist er bis vor Kurzem fast gänzlich aus dem Stadtbild verschwunden. Das beginnt sich zu ändern, denn initiiert von engagierten Investitionsgesellschaften wie Wohnbaugenossenschaften und Anlagestiftungen mit wachsendem Umweltbewusstsein entstehen neue mehrgeschossige Wohnbauten, die den Baustoff Holz wieder für viele Menschen erlebbar machen.
Die Henauer Gugler AG unterstützt Investoren, Architekten und Bauherren mit ihrem fundierten Wissen als Bauingenieur, tritt beratend und umsetzend als „Drehscheibe“ zwischen Planung und Ausführung auf und hält dabei Kosten und Nutzen im Blick.
Luegislandstrasse (2019-2023)
Projekt: Neubau und Sanierung Wohnüberbauung, 8051 Zürich Bauherrschaft: Private Bauherrschaft
Das bestehende Wohngebäude in Zürich Schwamendingen (Jahrgang 1968) befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand. Ziel der Bauherrschaft ist es, eine höhere Wohnqualität bieten zu können und eine bessere Ausnützung der Parzelle zu erreichen. Das Gebäude soll ertüchtigt und um zwei zusätzliche Geschosse aufgestockt, die bestehende Tiefgarage saniert werden. Am strassenzugewandten Gebäudeende soll rechtwinklig dazu ein Ersatzneubau entstehen, mit einem Untergeschoss und sechs Geschossen über Terrain. Die Aufstockung des bestehenden Gebäudes und die Geschosse des ersten bis fünften Obergeschosses des Ersatzneubaus werden in Holzbauweise errichtet. Wir dürfen im Auftrag der Bauherrschaft sämtliche Ingenieurleistungen erbringen. Die Planung des Holzbaus wird bis und mit der Phase Ausschreibung durch uns erarbeitet. Die Ausführungsstatik und die Werkplanung werden zur Umsetzung einem Holzbau-Unternehmen übertragen. Die Unterlagen des Unternehmers werden bezüglich deren technischen Richtigkeit (Normen, Abmessungen etc.) durch uns geprüft, die fachgerechte Umsetzung wird durch uns begleitet.
Architektonische Herausforderungen
Die beiden Gebäude, der Neubau Trakt A und der aufgestockte Bestandesbau Trakt B, sind fugenlos zusammengebaut. Im Neubau wird ein Treppenhauskern aus Stahlbeton erstellt, der beide Gebäudetrakte erschliesst. Das Unter- und Erdgeschoss werden im Neubau in Massivbauweise (Stahlbeton und Mauerwerk) ausgeführt. Im Bestandsbau sind die Geschossdecken sehr dünn ausgebildet. Damit ein mehr oder weniger stufenloser Übergang zwischen den Trakten möglich ist, wird die Anforderung gestellt, das Deckensystem im Neubau ebenfalls so schlank wie möglich zu planen. Da die Wohneinheiten relativ klein gewählt sind, müssen zusätzlich neue Wohnungstrennwände eingebaut werden. Damit der Verlust an Wohnraum so gering wie möglich gehalten werden kann, müssen diese Wände ebenfalls schlank ausgebildet werden. Das Aussenwandbekleidungssystem besteht aus einer hinterlüfteten Holzschalung.
Statische Herausforderungen
Die horizontale Aussteifung (Wind und Erdbeben) des Trakts A (Neubau) wird in Längsrichtung mit dem neuen Erschliessungskern und in Querrichtung über die Brettsperrholzwände sichergestellt. Die Lastverteilung erfolgt über die entsprechend steif ausgebildeten Deckenkonstruktionen. Im Trakt B (Bestandesbau) werden einzelne, bestehende Innenwände ertüchtigt, sodass die Gebäudeaussteifung im Zusammenspiel mit dem neuen Erschliessungskern die Anforderungen erfüllt.
Bauphysikalische Herausforderungen
Die Geschossdecken werden mit liegenden Brettschichtholzträgern umgesetzt, die mit einer Holzfeder und einem in das Deckensystem eingelassenen Holzwerkstoff verbunden werden (Abb. 4). Die Unterseite der Träger wird geschliffen und bleibt als fertige Deckenuntersicht sicht- und erlebbar. Damit die Brandschutz-Anforderungen erfüllt werden können, wird auf der Oberseite der Brettschichtholzträger eine Brandschutzplatte mit einem Feuerwiderstand von 60 Min. appliziert. Die Wände sind aus Brettsperrholzplatten gefertigt. Die Aussenwände und die tragenden Innenwände sind einschichtig (aus einer Platte), die Wohnungstrennwände sind aus Gründen der Schallentkoppelung zweischichtig (aus zwei Platten) gefertigt.
Synthese der Herausforderungen
Im Bereich der Wohnungstrennwände und der tragenden Innenwände werden die Deckenelemente unterbrochen. Einerseits, damit eine Schallübertragung von Wohnung zu Wohnung über das Deckensystem verhindert wird, andererseits, damit der Vertikallastabtrag über die Wände ohne Querholz und somit ohne grössere Setzungen gewährleistet werden kann. Die Geschossdecken werden über einen Stahlwinkel mit dem Erschliessungskern kraftschlüssig verbunden. Da die Geschossdecken als aussteifende Scheiben wirken, muss der Anschluss sowohl vertikal sowie auch horizontal Kräfte übertragen können. Der Stahlwinkel wird vor dem Aufrichten der jeweiligen Decke am Kern verankert.
Fazit:
Dieses spannende Projekt vereint Bestehendes mit Neuem, Umbau mit Neubau, sowie Massivbau mit Holzbau. Es zeigt auf, wie dank gezielten Bestandsanalysen und frühzeitiger Detailplanung langfristige und nachhaltige Tragstrukturen entwickelt werden können, ohne dass Bestehendes vollständig weichen muss. Ganzheitliches Denken und Handeln steht insbesondere bei derartigen Planungs- und Bauaufgaben im Vordergrund. Wir unterstützen unsere Auftraggeber vollumfänglich in allen Projektphasen und beraten fachübergreifend.
Lesen Sie in unserer Publikationsbroschüre über unsere weiteren Holzbauprojekte wie z.B. Zentrum Tödi Horgen, MFH Wallisellenstrasse Zürich, WSL SLF Davos
Geplante Holzbauten in den letzten 20 Jahren
1. Überbauung Haldengut Areal, Winterthur Alte Brauerei
2. Restaurierung Predigerchor, Zürich
3. Umbau Bauernhaus Rautistrasse, Zürich
4. Umbau Wohnhaus Bertastrasse, Zürich
5. MFH Schulhausstrasse Herrliberg, Herrliberg
6. Neubau Lerchenhalde, Zürich Affoltern
Projekt # 02/14
Bauen mit Holz, dem
nachwachsenden Baustoff mit Zukunft
Während der Holzbau bei der Planung und Erstellung von Einfamilienhäusern und im landwirtschaftlichen Bauen schon seit langer Zeit zu den geläufigen Bauweisen zählt, ist er bis vor Kurzem fast gänzlich aus dem Stadtbild verschwunden. Das beginnt sich zu ändern, denn initiiert von engagierten Investitionsgesellschaften wie Wohnbaugenossenschaften und Anlagestiftungen mit wachsendem Umweltbewusstsein entstehen neue mehrgeschossige Wohnbauten, die den Baustoff Holz wieder für viele Menschen erlebbar machen.
Die Henauer Gugler AG unterstützt Investoren, Architekten und Bauherren mit ihrem fundierten Wissen als Bauingenieur, tritt beratend und umsetzend als „Drehscheibe“ zwischen Planung und Ausführung auf und hält dabei Kosten und Nutzen im Blick.
Luegislandstrasse (2019-2023)
Projekt: Neubau und Sanierung Wohnüberbauung, 8051 Zürich Bauherrschaft: Private Bauherrschaft
Das bestehende Wohngebäude in Zürich Schwamendingen (Jahrgang 1968) befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand. Ziel der Bauherrschaft ist es, eine höhere Wohnqualität bieten zu können und eine bessere Ausnützung der Parzelle zu erreichen. Das Gebäude soll ertüchtigt und um zwei zusätzliche Geschosse aufgestockt, die bestehende Tiefgarage saniert werden. Am strassenzugewandten Gebäudeende soll rechtwinklig dazu ein Ersatzneubau entstehen, mit einem Untergeschoss und sechs Geschossen über Terrain. Die Aufstockung des bestehenden Gebäudes und die Geschosse des ersten bis fünften Obergeschosses des Ersatzneubaus werden in Holzbauweise errichtet. Wir dürfen im Auftrag der Bauherrschaft sämtliche Ingenieurleistungen erbringen. Die Planung des Holzbaus wird bis und mit der Phase Ausschreibung durch uns erarbeitet. Die Ausführungsstatik und die Werkplanung werden zur Umsetzung einem Holzbau-Unternehmen übertragen. Die Unterlagen des Unternehmers werden bezüglich deren technischen Richtigkeit (Normen, Abmessungen etc.) durch uns geprüft, die fachgerechte Umsetzung wird durch uns begleitet.
Architektonische Herausforderungen
Die beiden Gebäude, der Neubau Trakt A und der aufgestockte Bestandesbau Trakt B, sind fugenlos zusammengebaut. Im Neubau wird ein Treppenhauskern aus Stahlbeton erstellt, der beide Gebäudetrakte erschliesst. Das Unter- und Erdgeschoss werden im Neubau in Massivbauweise (Stahlbeton und Mauerwerk) ausgeführt. Im Bestandsbau sind die Geschossdecken sehr dünn ausgebildet. Damit ein mehr oder weniger stufenloser Übergang zwischen den Trakten möglich ist, wird die Anforderung gestellt, das Deckensystem im Neubau ebenfalls so schlank wie möglich zu planen. Da die Wohneinheiten relativ klein gewählt sind, müssen zusätzlich neue Wohnungstrennwände eingebaut werden. Damit der Verlust an Wohnraum so gering wie möglich gehalten werden kann, müssen diese Wände ebenfalls schlank ausgebildet werden. Das Aussenwandbekleidungssystem besteht aus einer hinterlüfteten Holzschalung.
Statische Herausforderungen
Die horizontale Aussteifung (Wind und Erdbeben) des Trakts A (Neubau) wird in Längsrichtung mit dem neuen Erschliessungskern und in Querrichtung über die Brettsperrholzwände sichergestellt. Die Lastverteilung erfolgt über die entsprechend steif ausgebildeten Deckenkonstruktionen. Im Trakt B (Bestandesbau) werden einzelne, bestehende Innenwände ertüchtigt, sodass die Gebäudeaussteifung im Zusammenspiel mit dem neuen Erschliessungskern die Anforderungen erfüllt.
Bauphysikalische Herausforderungen
Die Geschossdecken werden mit liegenden Brettschichtholzträgern umgesetzt, die mit einer Holzfeder und einem in das Deckensystem eingelassenen Holzwerkstoff verbunden werden (Abb. 4). Die Unterseite der Träger wird geschliffen und bleibt als fertige Deckenuntersicht sicht- und erlebbar. Damit die Brandschutz-Anforderungen erfüllt werden können, wird auf der Oberseite der Brettschichtholzträger eine Brandschutzplatte mit einem Feuerwiderstand von 60 Min. appliziert. Die Wände sind aus Brettsperrholzplatten gefertigt. Die Aussenwände und die tragenden Innenwände sind einschichtig (aus einer Platte), die Wohnungstrennwände sind aus Gründen der Schallentkoppelung zweischichtig (aus zwei Platten) gefertigt.
Synthese der Herausforderungen
Im Bereich der Wohnungstrennwände und der tragenden Innenwände werden die Deckenelemente unterbrochen. Einerseits, damit eine Schallübertragung von Wohnung zu Wohnung über das Deckensystem verhindert wird, andererseits, damit der Vertikallastabtrag über die Wände ohne Querholz und somit ohne grössere Setzungen gewährleistet werden kann. Die Geschossdecken werden über einen Stahlwinkel mit dem Erschliessungskern kraftschlüssig verbunden. Da die Geschossdecken als aussteifende Scheiben wirken, muss der Anschluss sowohl vertikal sowie auch horizontal Kräfte übertragen können. Der Stahlwinkel wird vor dem Aufrichten der jeweiligen Decke am Kern verankert.
Fazit:
Dieses spannende Projekt vereint Bestehendes mit Neuem, Umbau mit Neubau, sowie Massivbau mit Holzbau. Es zeigt auf, wie dank gezielten Bestandsanalysen und frühzeitiger Detailplanung langfristige und nachhaltige Tragstrukturen entwickelt werden können, ohne dass Bestehendes vollständig weichen muss. Ganzheitliches Denken und Handeln steht insbesondere bei derartigen Planungs- und Bauaufgaben im Vordergrund. Wir unterstützen unsere Auftraggeber vollumfänglich in allen Projektphasen und beraten fachübergreifend.
Lesen Sie in unserer Publikationsbroschüre über unsere weiteren Holzbauprojekte wie z.B. Zentrum Tödi Horgen, MFH Wallisellenstrasse Zürich, WSL SLF Davos
Geplante Holzbauten in den letzten 20 Jahren
1. Überbauung Haldengut Areal, Winterthur Alte Brauerei
2. Restaurierung Predigerchor, Zürich
3. Umbau Bauernhaus Rautistrasse, Zürich
4. Umbau Wohnhaus Bertastrasse, Zürich
5. MFH Schulhausstrasse Herrliberg, Herrliberg
6. Neubau Lerchenhalde, Zürich Affoltern